Präsident und Landesinnungsmeister Vetterl: "Staatsregierung macht Chance auf geordneten wirtschaftlichen Start ins zweite Halbjahr zunichte"

Präsident und Landesinnungsmeister Albert Vetterl (Foto: Kfz-Gewerbe Bayern)

05.05.2021: Die von der bayerischen Staatsregierung beschlossenen Lockerungen stoßen beim bayerischen Kraftfahrzeuggewerbe auf Unverständnis. „Die Gastronomie-, Hotellerie- und vor allem die Kulturbetriebe brauchen dieses Signal. Auch hier sind Mittelständler in ihrem wirtschaftlichen Fortbestehen gefährdet“, sagte Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern. „Aber dass gleichzeitig der Handel bei möglichen Erleichterungen vollkommen ausgeklammert wird, das ist den mittelständischen Kfz-Innungsbetrieben einfach nicht mehr vermittelbar.“ Daher könne weiterhin keine Rede von einer umfassenden und politisch durchdachten „Öffnungsperspektive“ sein, sagte Vetterl.

„Offenbar hat sich in der Politik die einfache Formel ‚Handel gleich Infektionsrisiko‘ festgesetzt. Das ist ebenso falsch wie existenzgefährdend für den Mittelstand“, sagte Vetterl. Gerade Autohäuser mit ihren mehreren 1.000 Quadratmeter großen und oftmals unter freiem Himmel gelegenen Verkaufsflächen seien im Zusammenspiel mit erprobten Hygienekonzepten und digitaler Kontaktnachverfolgung keine Infektionstreiber. Darauf verweise auch das RKI.

Dennoch müssten die rund 7.000 bayerischen Kfz-Innungsbetriebe nun weiter um ihr wirtschaftliches Fortbestehen kämpfen, nachdem das Jahr 2020 äußerst schwierig gewesen und der Ausfall des Frühjahrsgeschäft 2021 kaum zu kompensieren sei. „Die Chance, nun zumindest mit einem geordneten Wirtschafts- und Personalplan in das zweite Halbjahr 2021 zu starten, wird von der Staatsregierung zunichte gemacht“, sagte Vetterl. „Das gefährdet viele unserer rund 140.000 Ausbildungs- und Arbeitsplätze überall im Freistaat und ist keine gute Ausgangslage für die aktuellen Tarifverhandlungen. Hier wird beiden Tarifpartnern von der Politik eine hohe Bürde mit in die anstehenden Gespräche gegeben.“

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